Im Folgenden erfährst du, was du hinsichtlich deiner Finanzen und Versicherungen zu beachten hast, wenn du nach Japan gehen möchtest.
Denke an einen ausreichenden Versicherungsschutz im Ausland. Wie bereits empfohlen, solltest du unbedingt eine internationale Auslandskrankenversicherung abschließen. Darüber hinaus gibt es weitere Versicherungen, die sinnvoll sein können.
Haftpflichtversicherung
Unfallversicherung
Gepäckversicherung
Reiserücktritts- oder Abbruchversicherung
"Notfallversicherung"
Die wichtigste Versicherung neben der Auslandskrankenversicherung ist die Haftpflichtversicherung. Eine Haftpflichtversicherung schützt dich vor finanziellen Schäden, die du unbeabsichtigt Dritten zufügst. Prüfe, ob deine private Haftpflichtversicherung in Deutschland auch weltweit und für die Dauer deines Aufenhtalts in Japan gilt. Frag ggf. bei deinem Versicherer nach. Falls dies nicht der Fall ist, ist die Haftpflichtversicherung möglicherweise in einem Premiumtarif deiner Auslandskrankenversicherung enthalten. Ansonsten kann dir dein Haftpflichtversicherer ggf. ein Angebot für deinen Japanaufenthalt machen. Ich empfehle dringend eine Haftpflichtversicherung. Fällt dir der Laptop von deinem Mitbewohner runter oder du machst unabsichtlich bei deiner Gastfamilie etwas kaputt, kann es schnell sehr teuer werden.
Sinnvoll kann auch eine Unfallversicherung sein. Die Unfallversicherung schützt dich selbst vor finanziellen Folgen eines Unfalls (Invalidität, Krankenhaus-Tagegeld oder Reha-Kosten). Gerade wenn du in den Bergen wandern möchtest, Wintersport betreiben willst und ähnliches ist die Versicherung keine schlechte Idee.
Eine Gepäckversicherung kann sinnvoll sein, wenn du viele Wertgegenstände aus deinem Besitz mit nach Japan nehmen möchtest. Bei zwei Koffern mit vielen Klamotten, Laptop usw. kommt da schnell ein gewisser Wert zusammen. Diesen zu ersetzen, wenn dein Gepäck verloren geht, kann dich unter Umständen schnell vor finanzielle Herausforderungen stellen.
Bei Reiserücktritts- oder Abbruchsversicherungen, sowie etwaigen "Notfallversicherungen" ist vorsicht geboten. Du solltest genau prüfen, ob die überhaupt für ein Working Holiday in Betracht kommen. Häufig sind nur Reisen von einem Zeitraum von maximal 90 Tagen umfasst und kein längerfristiger Working Holiday Aufenthalt. "Notfallversicherungen" sind nicht definiert. Prüfe genau, was der Umfang von etwaigen "Notfallversicherungen" ist und ob das nicht schon anderweitig versichert ist (Auslandskrankenversicherung, Haftpflicht etc.).
Eigentlich klar aber ganz wichtig: Du wirst dein Deutsches Bankkonto für ein Jahr nicht kündigen. Das heißt du wirst Online-Banking für dein Deutsches Bankkonto benötigen. Sorg dafür, dass du auch von Japan Zugriff auf dein deutsches Bankkonto hast. Beispielsweise bei einer Zwei-Faktor-Authentisierung über SMS kann es zu Problemen kommen, wenn du in Japan bist. Informiere dich ggf. bei deiner Bank.
Es gibt immer mehr Online-Zahlungsanbieter in Japan, aber abgesehen von Apple und GooglePay, sind das häufig japanische oder asiatische Anbieter, die zur Kontoeröffnung eine, wer hätte es gedacht, japanische Telefonnummer und/oder ein japanisches Bankkonto voraussetzen. Häufig muss auch der Playstore auf Japan umgestellt werden, um überhaupt Zahlungsdienste wie Paypay oder Rakutenpay herunterladen zu können. Bitte beachte: Dies lässt sich bei Android ein Jahr lang nicht mehr Rückgängig machen. Unter Umständen gibt es dann keine Updates mehr für deine Deutschen (Bank)Apps.
In Japan wird mit Yen gezahlt und du wirst dringend japanisches Bargeld benötigen (wer benötigt nicht dringend Geld?). Aber gerade in Japan ist Bargeld nach wie vor das am weitesten verbreitete Zahlungsmittel. Oft kannst du gar nicht anders zahlen. Selbst wenn du dir jetzt denkst, dass das mit deinen internationalen Visa oder MasterCard schon kein Problem sein wird: Doch das wird es. Internationale Kreditkarten werden abgesehen von größeren Läden, Supermärkten oder Connvenience Stores oft nicht akzeptiert. Auch Geldabheben funktioniert damit nicht an jedem Bankautomaten, aber es funktioniert! Daher und als Backup würde ich dir dringend empfehlen, eine internationale Kreditkarte vor deine Abreise zu organisieren.
Wir stellen fest: Bargeld ist (gerade am Anfang) unerlässlich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten an japanisches Bargeld zu kommen.
1. Entweder du tauschst vor deine Urlaubsreise Euro bei deiner Hausbank gegen japanische Yen.
Beachte: Erkundige dich bei deiner Bank, ob für diesen Service Gebühren anfallen. Der Wechselkurs bei der Hausbank ist vermutlich der beste, den du bekommen kannst. Wenn du viel Bargeld getauscht hast, solltest du insbesondere bei deiner Reise zum Flughafen, am Flughafen und während des Fluges das Bargeld immer eng an deinem Körper tragen.
2. Du tauschst bei einer Wechselstube in Japan (am Flughafen oder in Tokyo) Euro gegen japanische Yen.
Beachte: Tausche nicht bei einer Wechselstube in Deutschland (am Flughafen). Die Kurse sind miserabel und in Japan deutlich besser. Dennoch wird Kurs der Wechselstube in der Regel schlechter sein als bei deiner Hausbank. Ggf. wird eine Gebühr erhoben. Vergleiche vorher die Preise im Internet und informiere dich, was der aktuelle Wechselkurs ist.
3. Du hebst mit deiner Kreditkarte Yen am Bankautomat (ATM) ab.
Ich habe weiter oben geschrieben, dass das nicht an jedem Bankautomaten funktioniert. Aber wo es eigentlich immer funktioniert, ist bei der 7-Bank bzw. den Geldautomaten, die du in jedem 7-Elven Connvenience Store findest. Und diese Stores findest du, abgesehen von sehr ländlichen Regionen, eigentlich in ganz Japan an fast jeder zweiten Ecke. Der Automat lässt sich auf Deutsch umstellen, so dass die Bedienung kein Problem darstellen sollte.
Worauf du beim Geldabheben achten musst:
Deine Kreditkarte sollte für Japan freigeschaltet sein. Hier solltest du dich bei deiner Bank erkundigen, ob das der Fall ist. Manchmal kannst du das im Online-Portal selbst einstellen, in welchen Ländern die Karte funktionieren soll.
Der 7-Eleven ATM erhebt eine maximale Gebühr von 220 Yen.
Du tauschst das Geld zum Wechselkurs deiner eigenen Bank, in dem du in Japanischen Yen abbuchen lässt und nicht in Euro zum Wechselkurs der 7-Bank.
In der Regel wird deine Bank ein Auslandseinsatzentgelt erheben, was sich von Bank zu Bank stark unterscheidet, aber aktuell in der Regel bei ca. 2 % liegt. Das heißt für 10.000 abgehobenen Yen, zahlst du 200 Yen an deine Bank.
Ich kann dir wegen der Automatengebühr nur empfehlen, nicht viele kleine Beträge, sondern immer große Beträge jenseits der 50.000 Yen abzuheben. Das ist vielleicht ungewohnt mit so viel Geld in der Tasche herumzulaufen, aber keine Sorge, Japan ist ein sehr sicheres Land und viele Japaner laufen mit umgerechnet mehreren hundert Euro in der Tasche herum. Eben weil Bargeld noch so verbreitet ist.
Wofür du dich entscheidest, ist natürlich dir überlassen. In der Regel sind alle Services mit einer Art von Kosten verbunden. Ich persönlich hebe immer Geld am Geldautomaten ab. Wenn du nicht immer zu einer Wechselstube gehen kannst oder möchtest, wird das auch für dich zumindest langfristig „the way to go“ sein.
Mit Services von Revolut oder Wire, kannst du Multi-Währungskonten eröffnen. So fällt beim Abheben von Geld in Japan unter Umständen kein Auslandseinsatzentgelt an. Außerdem lässt sich leichter international Geld transferieren. Das kann besonders wichtig werden, wenn du dein japanisches Bankkonto nicht für internationale Überweisungen aktivierst. Mehr zu diesen Thema unter Bankkonto und Finanzen in Japan.